Der Ruf in den Dienst mit totaler Übergabe!
Im Juni 1998 fuhr ich nach Kosovo, in die Umgebung von Leposavić, wo die Eltern meiner Mutter lebten. Damals lebten schon auch meine Eltern mit ihnen, wo auch ich ein paar Monate lebte. Dort erlebte ich etwas, was mir eine gänzlich neue Lebenszielsetzung und Übergabe geschenkt hat.
Es war Ende November. Meine Eltern wurden zu einer Hochzeit eingeladen. Die Eltern des Bräutigams hatten schon lange auf eine Ehe ihres Sohnes gewartet, und da sich dies endlich bewahrheitet hatte, wünschten sie sich ein ganz großes Hochzeitsfest. Verwandte, Freunde, Nachbarn wurden eingeladen. ... So ging auch ich mit Opa und Vater zur Hochzeit. Der Saal war mit den vielen Gästen überfüllt. Die Luft wurde heiß und stickig. Da entschied ich mich mit einer kleinen Gruppe draußen etwas abzukühlen.
Wir gingen hinter das Gebäude. An der Wand erspähte ich ein Metalgerüst an dem ich hochklettern oder es mit den Händen erfassen könnte. Ich überprüfte an der Wand seine Festrigkeit. Ja, alles war o.k. Ich sprang hoch, erfasste die Stange und begann meine Übungen. Plözlich stürzte ich von dieser Höhe zusammen mit dem Gerüst und landete mit meinem Kopf auf dem Betonboden. Weiter konnte ich mich an nichts mehr erinnern. Ich erwachte erst wieder im Krankenhaus in Kosovska Mitrovica. Es handelte sich um ein echtes Koma.
Seit meinem Sturz waren schon ein paar Stunden vergangen. Mein Vater war bei mir. Ich war äußert aufgebracht; total gereizt, stieß alles von mir; ich wußte einfach nicht wo ich war und was eigentlich geschehen war. Ich konnte meine Augen nicht öffnen, eigentlich wollte ich dies gar nicht. Alles sollte beim Alten bleiben. Mein Vater wollte mit Fragen prüfen, ob ich mich an etwas erinnern könnte, ob ich eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Ich war total verwirrt und fragte mich, was all diese Fragerei bedeutete. Er sagte mir, daß alle wegen meines Falls ganz erschütter wären, denn ich war gänzlich außer mir, es schien mir daß ich sterbe.
Ich erfuhr, dass sie mit mir auf dem Weg nach Kosovska Mitrovica Belebungsversuche gamacht hätten und eine Ärztin mir eine Spritze gegeben hatte, und so landete ich im Krankenhaus. Als ich wieder zu mir kam, begannen vieleUntersuchungen, und zahlreiche Fragen gestellt, um zu sehen, ob mein Gehirn normal funkzioniere. Ich konnte mich an nichts erinnern und fragte mich immer wieder, was sich eigentlich ereignet hatte. Damals kam mir zu Bewußtsein, wie schnell man sterben konnte. Der Mensch landet so schnell auf der anderen Seite und aus jener Welt gibt es kein Zurück.
Sehr bald landete ich im kalten Krankenhauszimmer. An diesem Abend, im kalten Krankenzimmer in Kosovska Mitrovica, bewußt, daß ich fast gestorben wäre, betete ich zu Gett mein Übergabegebet: „Gott, ich bin gestorben, und da du mir wieder mein Leben geschenkt hast, schenke ich es dir. Von nun an will ich für dich leben.“ Ich wußte nicht genau, was ich mit diesen Worten gesagt hatte, aber mein Leben hatte von diesem Augenblick an seine Zielsetzung verändet. Früher hatte ich den Wunsch in den Militärdienst eintzureten, aber Gott zeigte mir, dass mein Leben eine total andere Zielrichtung habe und daß ich alle meine zukünftigen Tage nach seinem Plan in seinen Dienst stellen sollte.
Nach ein und ein halb Jahr, Mitte 1999, geschah etwas gänzlich unerwartetes und nicht geplantes, etwas was mit meinem Übergabegebet von damals in Verbindung stand. Ich war mit einem Bruder in Christus auf einer Reise aus Zrenjanin nach Titel. Wärend des Gesprächs sagte dieser Bruder, er glaube, daß ich in Novi Sad Theologie studieren sollte. Er glaube, Gott habe ihm gesagt, ich habe den Ruf in den Predigtdienst einzutreten. In Titel traf ich noch einen anderen Bruder in Christus, und als ich ihm das vorhergegangene Gespräch erwähnte, sagte er mir, er habe die selbe Überzeugung, daß mich Gott in diesen Dienst berufe. Der Rat dieser beiden Brüder, den diese als den Ruf Gottes in den Dienst als Gottes Diener zu treten, hat mich sehr überrascht, denn ich hatte nie daran gedacht, einen solchen Ruf von Gott zu bekommen. Ich fuhr nach Hause und konnte keinen Schlaf finden. Um Gottes Frieden zu erlangen und Schlaf zu finden, betete ich zu Gott. Ich bat ihm, mir ein klares Zeichen zu geben, daß er mich berufen hat. Und er schenke mir das Zeichen und den Frieden. Ich bat ihn mir den Weg zur Immatrikulation an die Theologische Schule zu ebnen. Ich hatte zwei Herausforderungen: eine akademische und eine finanzielle. Und Gott hat mir wahrhaftig und fast übernatürlich dieses Gebet beanwortet. Daher binn ich bewusst, und mit der Zeit immer bewusster geworden, dass mich Gott in die Nachfolge des Herrn Jesus gerufen hat, und im Gehorsam zu ihm Menschen mit allem was Er mir gibt ihm zu dienen, mit aller meiner Zeit diesem Dienst zu widmen mit allem Fassungsvermögen das ich habe.
Seit diesem Tage sind für mich schon zwanzig Jahre der Gnade Gottes vergangen: der Sturz, durch den er mich zur Erkenntnis brachte, daß es im Leben nichts Wertvolleres gibt als das Leben nach Gottes Willen, dem Herrn Jesusnachzufolgen, und den Menschen im Namen Jesu Christus zu dienen. Ich freue mich, daß mich Gott in diesen Dienst berufen hat, denn Gottes Gnade ist wunderbar.